Gegen das Vergessen

Stolpersteine des Künstlers Demnig

Die polierte Messingplatten mit Namen und Daten "Hier wohnte...." sind Gedanktafeln und sollen vor dem Vergessen bewahren.

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", sagt Gunter Demnig. Er ist Künstler und verlegt seit 2000 Stolpersteine. Die polierten Messingplatten sind mit Namen und Daten versehen und befinden sich auf dem Gehweg der ehemaligen Wohnhäuser. "Hier wohnte.... Verschleppt, deportiert, umgebracht".

Diese Stolpersteine halten die Erinnerung an die Menschen wach, die zu Nummern degradiert und grausam ermordet wurden. Mittlerweile sind es bundesweit über 80.000 Stolpersteine. Für sein couragiertes Engagement für soziale Gerechtigkeit und verfolgte Minderheiten erhielt Gunter Demnig vielfache Auszeichnungen.

Geschichte der Juden

Informationen

Adresse.
Informationen zur Geschichte der Juden
Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Genügsamkeitstraße
42105 Wuppertal

Öffnungszeiten. 
Dienstag - Freitag
Sonntag 14.00 - 17.00 Uhr
Öffentliche Führung
Jeden ersten Sonntag im Monat, 16.00 Uhr
Führungen von Gruppen auch zu anderen Terminen möglich
Telefon 0202-5632843
www.alte-synagoge-wuppertal.de

 

Wuppertal

Stolpersteine

Erholungsstraße 19. Hier wohnte früher die jüdische Familie Berger: Alexander Berger, war der Betreiber des Bettenhauses "Gebrüder Alsberg; auf Grund des Boykotts durch die nationalsozialistischen Gewaltmaßnahmen musste er Konkurs anmelden; seit der Reichspogromnacht wurde er in Haft gehalten. Am 26/27.10.1941 wurde er von Düsseldorf aus nach Lodz deportiert. Wahrscheinlich wurde er von dort am 12. September 1942 nach Chelmno "ausgesiedelt" und da vermutlich sofort vergast.

Seine Frau Henriette, geb. Moll, war bereits um Ostern 1938 an einem unversorgten Darmverschluss gestorben. Seine beiden Mädchen Margot und Ruth konnten gerade rechtzeitig mit den so genannten "Kindertransporten" nach England entkommen.

Außerdem lebte im Haushalt Henriette Bergers Mutter Josefine Moll, geb. Wolff, die am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde und dort am 7. Juli 1943, 79jährig, starb.

Gräfrather Straße 25. Irma Heilbronn, geb. am 28. Mai 1884, war Kauffrau und übernahm nach dem Tod ihres Ehemannes Ferdinand Heilbronn im Jahr 1940 die Firma Heilbronn & Co, Einzelhandel mit Manufaktur- und Modewaren in Wuppertal-Vohwinkel, Kaiserstraße, die in der sog. "Kristallnacht" völlig zerstört worden war. Sie wurde am 10.11.1941 nach Minsk deportiert und gilt seitdem als verschollen (wahrscheinlich +8.5.1945).

Hopfenstraße 6. Dr. Martin Gauger (4.8.1905-23.07.1941) Gauger war Jurist im Widerstand / Wehrdienstverweigerer

Kirschbaumstraße 29. Paula Dreyfus(s), geb. Ulmann (*21.07.1876 in Elberfeld), wählte den Freitod vor ihrer Deportation am 18. Juli 1942.

Löwenstraße 4 Hier wohnte die Familie Falkenheim: Berthold, geb. am 13.09.1895 in Elberfeld, Lieschen am 21.07.1897 in Beverungen, Johanna, geb. am 17.04.1933 in Elberfeld, Margot, geb. am 22.11.1925 in Barmen.

Alle vier wurden am 10. November 1941 ins Ghetto nach Minsk deportiert.

Meisenstraße 22. Johannes Flintrop wird am 23.Mai 1904 in Wuppertal-Barmen geboren. 1927 wird er in Köln zum Priester geweiht. Zunächst ist er Kaplan in der Pfarre Herz Jesu in Köln-Mülheim, von 1932 bis 1942 an der Lambertuskirche in Mettmann. Den Nationalsozialisten war Flintrop ein Dorn im Auge. Seine kritischen Äußerungen gegen das Nazi-Regime führen zur Denunzierung. Zunächst im Düsseldorfer Gestapo-Gefängnis "Ulmer Höh" inhaftiert, wird er am 13. April 1942 in das Konzentrationslager Dachau verbracht. "Ich fürchte , mein Leben geht zu Ende", schreibt er an seinen Vater in Barmen. Kurze Zeit später ist er tot, im Alter von 38 Jahren. Sein Grab befindet sich in Barmen.

Neumarktstraße 46. Familie Marcus (Louis Leo, geb. 1890, Maria geb. 1904 und Arnhild Adele geb. 1928) sowie Gerda Tisch (geb. 24.12.1914 und Dr. Klara Tisch geb. am 14.01.1907) wurden am 10. NOvember 1941 ins Ghetto nach Minsk verschleppt.

Reiterstraße 3. Izcok und Rita Gerszt waren Wuppertaler Widerstandskämpfer, die im Zuge der Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse verfolgt und später in Auschwitz bzw. Bernburg von den Nazis ermordet wurden. Yzchok Gerszt wurde am 16.10.1901 in Polen geboren, wanderte 1920 nach Deutschland ein, arbeitete als Schneider und Reisender. Politisch engagierte er sich in Wuppertal ab 1924 in der KPD. Bis 1933 war er u.a. im Vorstand des jüdischen Arbeiter- Kultur-Vereins an der Klotzbahn tätig. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten organisierte er zusammen mit seiner Frau Rita Gerszt Geldsammlungen bei jüdischen Sympathisanten der Arbeiterbewegung zur Finanzierung der illegalen Treffs und für die illegale Arbeit.

Durch Denunziation wurde er am 30. Juni 1936 verhaftet. Nach der Entlassung aus 4 Jahren in den Zuchthäusern Herford und Siegburg wurde er in Schutzhaft genommen und nach Auschwitz deportiert. Dort starb er am 13. Januar auf einem Todesmarsch, nur wenige Tage vor der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee.

Rita Gerszt wurde 1939 für 4 Wochen inhaftiert. Nach der Haft floh sie mit ihrer Tochter nach Belgien, doch in Brüssel wurde sie von der Gestapo verhaftet, nach Monaten im Gefängnis wurde sie in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück transportiert. Am 30. Juni 1942 kommt sie dort ums Leben. www.wuppertaler-widerstand.de

Südstraße 61. Jette Prager, geb. Schönmüller, geb. am 12. Mai 1862 in Schornweisach, deportiert am 21. Juli 1942, gestorben am 6. August 1942 in Theresienstadt.

Wichlinghauser Straße 28. Familie Rosenberg wohnte in der Wichlinghauser Straße 28. Alfred Rosenberg, geb. am 30. September 1895 in Barmen, war vom 17.11.-28.11.1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er und seine gesamte Familie wurden am 10. November 1941 ins Ghetto nach Minsk deportiert. Seine Frau Alice, geb. Goldschmidt *12. September 1909 in Kassel, war im Unternehmen für Schneiderbedarfsartikel ihres Mannes beschäftigt, machte Büroarbeiten. sie musste die Glasscheiben ihres Hauses mit weißer Farbe streichen, um den Namen mit schwarz zu kennzeichnen. Das Haus wurde in der Reichspogromnacht zerstört. Mit ihren Eltern wurden die Kinder Denny(*20.03.1941), Fritz (*20.06.1935) und Doris (*29.11.1930) ermordet.

Stolpersteine befinden sich in der Bleicherstraße katholische Kirche, Charlottenstraße 34, Dickmannstraße 25, Erholungsstraße 19, Gräfrather Straße 25, Hopfenstraße 6, Kirschbaumstraße 29, Löwenstraße 4, Meisenstraße 22, Neumarktstraße 46, Reiterstraße 3, Südstraße 61, Wichlinghauser Straße 28, Höhne 31, Gartenstraße 24, Zollstraße 11, Schwanenstraße 26 www.wikipedia.org/wiki/Stolpersteine

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